Transhumanismus – eine alte Idee jetzt noch dümmer

Transhumanisten wollen den Menschen mit technischen Mitteln vervollkommnen. Die Kritik, Transhumanismus gleiche dem Übermenschenkonzept der Nazis, versucht Natasha Vita-More von De:Trans mit folgendem Argument abzuwehren:

„Wir sollten uns aber nicht von den Fehlern der Vergangenheit leiten lassen.“

(SZ vom 8./9. 6. 2013, S. 18)

http://www.sueddeutsche.de/wissen/verbesserte-menschen-die-vielleicht-gefaehrlichste-idee-der-welt-1.1691220-2

Moment mal. Lesen wir diesen Satz vielleicht nochmal zum Mitschreiben:

„Wir sollten uns aber nicht von den Fehlern der Vergangenheit leiten lassen.“

Man soll also nicht aus Erfahrungen lernen. Für die Selbst-Vervollkommnung des Menschen ist das ein wirklich überzeugendes Programm.

Ich habe in meinem Leben echt schon viele Fehler gemacht, wahrscheinlich die meisten wirklich schwerwiegenden in Liebesbeziehungen. Zum Beispiel dieses Fremdknutschen.

Nach Vita-More und den Transhumanisten sollte ich aber nicht verzagen, geschweige denn mein Verhalten ändern, sondern einfach ein paar Neuro-Enhancer Pillen einwerfen, die mich glücklich und aktiv machen. Dann kann ich fröhlich weiter fremdknutschen, und dazu noch davon überzeugt sein, dass ich ein optimalerer Mensch bin als die Frau, die mich zurecht verlassen hat.

Stell Dir dieses Verhalten mal als Massenphänomen vor: Eine Gesellschaft von Fremdknutschern, die sich fantastisch finden. Na herzlichen Glückwunsch. in 2 Monaten wäre alles zusammengebrochen, Mord, Totschlag, Eifersucht, Einsamkeit.

Und weil es so schön war:

„Wir sollten uns aber nicht von den Fehlern der Vergangenheit leiten lassen.“

(Natasha Vita-More von De:Trans)