Stellvertreterkrieg die allererste: Achilles sinnlos getötet

Achilles kämpfte stellvertretend für die Armee des Agamemnon bei der Belagerung von Troja mit Hektor, dem Stärksten aus dem Trojanerlager. So ein Zweikampf war in dieser Zeit üblich, wenn der Krieg nicht entschieden werden konnte, und keiner mehr länger Blut vergießen wollte.

Agamemnon schickte den stärksten und mutigsten seiner Untergebenen in den Stellvertreterkampf.

Achilles hat die Schnauze voll von dem Hauen und Stechen, will mit einem Zweikampf seine Männer schützen, damit endlich Schluss ist mit der ermüdenden Belagerung.

Der Held stirbt, aus dem Untergebenen wird ein endgültig Ergebener. Der Hintergrund war: Der senile Tattergreis Agamemnon wollte Achilles Frau, die schöne Briseis, und hat Achilles dafür draufgehen lassen. Achilles kämpfte dafür, dass der Wahnsinn aufhört, aber Agamemnon musste aus seinem Bauernopfer des Heldens nachträglich einen Sinn machen, der über das Rauben fremder Frauen hinaus geht, damit ihm seine Leute nicht in Scharen davonlaufen, daher ließ er weiterkämpfen, bis Trojas stolze Stadtmauern dem Erdboden gleichgemacht  waren. Das zum Anfang unserer hochgepriesenen abendländischen Kultur.

Nach Freud ist der Ursprung der Kultur der gemeinsame Aufstand der Söhne gegen den Vater. Darauf folge die Befreiung von der patriarchalen Herrschaft, aber auch das schlechte Gewissen wegen des Umsturzes der väterlichen Ordnung. Es scheint mir eher so zu stehen: Unsere Zivilisation trägt das Mal einer Vorgeschichte, in der senile Greise ihre Lebenserfahrung nutzten, um junge und unerfahrene Männer in den Tod zu schicken, damit sie sich zu Hause an deren Frauen vergehen konnten. Zum Dank haben die Tattergreise über die toten Helden Geschichten erzählt, aus schlechtem Gewissen, um sie „unsterblich“ zu machen. Die Geschichten sind ihnen leider gegen ihren Willen zu Aufklärung über ihre eigene Herrschaft geronnen.