Danke, Greta!

Dass Du Dich öffentlich gegen einen großen Teil der Ökologiebewegung dafür aussprichst, erstmal in Ruhe nachzudenken, bevor jetzt Atomkraftwerke abgeschaltet werden, das steigert meinen Respekt für Dich noch einmal.

Ich habe mit 16, 1993, bei den Jungen Grünen gegen Atomkraft protestiert, wir haben unter anderem an die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl 1986 erinnert. Als ich 9 war, durften wir wegen der radioaktiven Wolke nicht mehr draußen auf dem Boden spielen. Ich bin gegen Atomkraft. Aber Prinzipien und Empörung allein bringen uns jetzt nicht weiter.

Wir stehen in politischen Kämpfen mit Rechtskonservativen und Rechtsextremen, für die ökologisch denkende Menschen der Feind sind, und sie bekommen, wie die AfD in Niedersachsen, immer mehr Stimmen. Mehr Menschen wählen die AfD, weil sie Angst haben, die Gas- und Stromrechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Es ist nicht der Zeitpunkt, Symbolpolitik zu machen. Weil wir die Krise des Ukrainekrieges, der Klimakrise und der Pandemie alle gleichzeitig lösen müssen, müssen wir überlegen, was funktioniert, und nicht, wofür wir den meisten Applaus bekommen. Greta, Du bist meine Lehrerin.